Wandel als Konstante
Die einzige Konstante in der heutigen Medizin ist der rasante Wandel; neue wissenschaftliche Erkenntnisse erreichen uns beinahe im Sekundentakt und haben Einfluss auf das therapeutische Vorgehen. So ist in der Schweiz zum Beispiel seit 2018 neu ein Produkt mit CAR-T-Zellen zugelassen, das in bestimmten Fällen von Leukämie zur Anwendung gelangt.
Auch die Blutstammzelltransplantation selbst verzeichnet in den wenigen Jahrzehnten, in denen es sie gibt, grosse Fortschritte. Nebenwirkungen bei Blutstammzelltransplantationen können heutzutage besser behandelt werden, differenzierte Erkenntnisse nehmen zu. Heute weiss man, dass Transplantate, die von jungen Menschen gewonnen werden, für Patientinnen und Patienten bessere Überlebenschancen bieten.
Dr. Bernhard Wegmüller, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung, und Prof. Dr. Thomas Zeltner, Verwaltungsratspräsident Blutspende SRK Schweiz AG
Für uns war u.a. diese Erkenntnis Anlass, zu analysieren, wie wir den Patienten auch in Zukunft die bestmögliche Spende zu Verfügung stellen können. Das Resultat daraus ist eine neue Rekrutierungsstrategie. Augenfälligste Änderung: eine Senkung der Altersobergrenze bei Neuregistrierungen von 55 Jahren auf 40 Jahre. Die Erfolgsgeschichte des Schweizer Registers, das 2018 seinen 30. Geburtstag und eine Phase rasanten Wachstums feierte, soll weitergehen, indem es neue Erkenntnisse aus der medizinischen Forschung rasch in den medizinischen Alltag einbringt.
Neue Entwicklungen auch bei der Blutspende: Nachdem eine Expertengruppe das Risiko von Hepatitis-E-Übertragungen durch eine Bluttransfusion evaluiert hatte, werden in der Schweiz seit dem 1. Oktober 2018 alle Blutprodukte zusätzlich auf Hepatitis E getestet. Damit sind immunsupprimierte Patientinnen und Patienten, die durch das Hepatitis-E-Virus einem speziellen Risiko ausgesetzt sind, besser geschützt.
Der Geschäftsbereich Blutspende finanziert sich durch den Verkauf seiner Produkte an die Spitäler. Er erhält – im Gegensatz zur Blutstammzellspende, wo ein Leistungsauftrag des Bundes vorliegt – weder Bundesmittel noch Spendengelder. Vor diesem Hintergrund verfolgen wir mit grossem Interesse die weiteren Schritte zur Umsetzung einer parlamentarischen Initiative, die die Blutversorgung der Bevölkerung zur Bundesaufgabe erklären will. Nach der Zustimmung der Ratskommissionen im vergangenen Jahr wird gegenwärtig eine Gesetzesvorlage ausgearbeitet.
Prof. Dr. Thomas Zeltner
Verwaltungsratspräsident
Blutspende SRK Schweiz AG
Dr. Bernhard Wegmüller
Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung
Blutspende SRK Schweiz AG
Von Dr. Rudolf Schwabe zu Dr. Bernhard Wegmüller
Nach knapp 20-jähriger Tätigkeit an der Spitze des Dachverbandes Blutspende SRK Schweiz AG trat Dr. Rudolf Schwabe im vergangenen Jahr in den Ruhestand. Der Verwaltungsrat wählte als seinen Nachfolger Dr. Bernhard Wegmüller. Die Stabübergabe erfolgte im September 2018.
Im Zentrum steht das Wohl der Patientinnen und Patienten
Dr. Bernhard Wegmüller
