Mehr Entnahmen von Blutstammzellen
2018 wurden bei in der Schweiz registrierten Personen 61-mal Blutstammzellen für unverwandte Empfänger entnommen. 144 Patientinnen und Patienten erhielten eine Spende mit unverwandten Blutstammzellen.
Blutstammzellen aus der Schweiz waren 2018 bei Transplanteuren stärker gefragt denn je. Mit 61 Entnahmen, darunter eine Zweitspende, erreichten sie einen Höchstwert. Im Vorjahr war es zu 56 Entnahmen gekommen, davon waren 4 Zweitspenden, die in der Regel wegen eines Rückfalls des Patienten notwendig sind. Von den 61 Spenden waren 8 für Patientinnen und Patienten in der Schweiz, 53 für Erkrankte im Ausland bestimmt. Die Kontrolltypisierungen nahmen mit 260 im Vergleich zum Vorjahr (2017: 247) ebenfalls zu, lagen jedoch in der Grössenordnung von 2016 (258).
Anstieg bei Transplantationen
Die Zahl der gestarteten Suchen nach passenden Spendern für Schweizer Patientinnen und Patienten blieb 2018 mit 230 im Rahmen der Vorjahre (2017: 233 / 2016: 215). Hingegen stiegen die Transplantationen von Fremdspenden mit 144 gegenüber dem Vorjahr leicht an (2017: 138 / 2016: 136).
Insgesamt wurden 2018 in der Schweiz 258 Transplantationen mit verwandten und unverwandten Spendern durchgeführt. Nachdem die haploidentische Transplantation über mehrere Jahre eine starke Zunahme verzeichnet hatte, ist sie seit 2016 eher stabil geblieben.
Das Beste für Patienten
Blutspende SRK Schweiz will Transplanteuren auch in Zukunft hochwertige, auf die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten zugeschnittene Transplantate anbieten und hat die entsprechenden Stossrichtungen in ihrer neuen Rekrutierungsstrategie festgelegt. Es gilt aber auch, die Prozesse laufend an neue Entwicklungen im medizinischen Umfeld anzupassen, so während der Abklärung für die effektive Spendetauglichkeit.
Schon seit 2016 werden die Spender aufgrund ihres persönlichen (Sexual-)Verhaltens einer von vier Risikogruppen (Standard, niedrig, mittel, hoch) zugeordnet und Sperrfristen für eine Blutstammzellspende entsprechend definiert. Neu werden seit 2018 zusätzlich spenderseitige und patientenseitige Risiken differenziert abgewogen, um den Patientenbedürfnissen besser gerecht zu werden und gleichzeitig den Spenderschutz sicherzustellen.
Neue Therapieformen
Zelluläre Therapien, die auch bei Leukämie zum Einsatz kommen, nehmen weltweit zu. In der Schweiz ist seit 2018 beispielsweise ein Produkt mit CAR-T-Zellen zugelassen, das in bestimmten Fällen zur Anwendung gelangt, weitere Produkte werden in Kürze folgen. Blutspende SRK Schweiz unterstützt zusammen mit ihrem wissenschaftlich-medizinischen Gremium Swiss Blood Stem Cell Transplantation (SBST) den Einsatz dieser Therapien. Dies beispielsweise durch Datenmanagement oder in wissenschaftlichen Diskussionen, wo sie ihr Know-how einbringt. Der Fokus liegt immer darauf, Patientinnen und Patienten den Zugang zur bestmöglichen Therapie sicherzustellen.